Pflege- und Senioreneinrichtungen: Zeit ist reif für Lockerungen
Sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflege- und Senioreneinrichtungen sind weitestgehend durchgeimpft. Nun steht die Frage nach Lockerungen im Raum. Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten, appelliert an die Einrichtungen, Möglichkeiten zur Teilhabe durch entsprechende Angebote in Aussicht zu stellen sowie Isolationsmaßnahmen und Kontaktbeschränkungen vorsichtig aufzuheben.
Düsseldorf - Sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflege- und Senioreneinrichtungen sind weitestgehend durchgeimpft. Nun steht die Frage nach Lockerungen im Raum.
Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten, äußert sich zur aktuellen Lage in den Einrichtungen:
„Ich freue mich, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtungen ihre Corona-Schutzimpfungen erhalten haben. Die damit verbundene Hoffnung auf Lockerungen in einem geregelten Maß hat sich bislang nicht erfüllt. Die verzweifelten Anrufe und Schreiben der Angehörigen zeigen mir: Die Stimmung droht zu kippen.
Am 23. Dezember des Vorjahres gab es 5.000 Corona-Infizierte in den nordrhein-westfälischen Pflege- und Seniorenheimen. Mit Stand vom 9. März 2021 sank die Zahl auf 339. Dieser Vergleich bestärkt den Druck, dass die Zeit für Lockerungen reif ist. Innerhalb der kleinen Einrichtungsgruppen müssen den Bewohnerinnen und Bewohnern vorsichtige Möglichkeiten zur Teilhabe durch Angebote in Aussicht gestellt werden. Weiter andauernde Isolationsmaßnahmen und Kontaktbeschränkungen führen zu nachvollziehbarem Unmut.
Meinem Appell nach Beendigung dieses Stillstands müssen Taten folgen! Selbstverständlich ist der Infektionsschutz ohne Frage weiterhin ein wichtiger Faktor in allen Lebensbereichen, aber auch die soziale Isolation birgt schwerwiegende gesundheitliche Folgen. Es geht hier um das Wohlbefinden einer hochbetagten und eingeschränkten Gruppe, die womöglich ihren letzten Frühling oder Sommer erlebt. Ich bin mir sicher, dass die Betroffenen Änderungen bei den Einschränkungen mit einem Glanz in den Augen und einem Lächeln quittieren würden.“
Hinweis:
Die Dialogstelle, die durch das Büro der Landesbeauftragten betreut wird, ist Ansprechpartner für Pflegebedürftige, Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen. Die Dialogstelle ist unter folgenden Kontaktdaten erreichbar:
E-Mail: dialogstelle@lbbp.nrw.de
Telefon: (0211) 855-4780