WIR IN NRW
DER MENSCH STEHT IM MITTELPUNKT

Neue Beratungsstellen für inklusive Wohnprojekte

Logo des Vereins

Neue Beratungsstellen für inklusive Wohnprojekte

Am 04. November 2020 feiert WOHN:SINN – Bündnis für inklusives Wohnen e.V. mit einem digitalen Event den Auftakt für sein fünfjähriges Projekt, das die Wohnsituation von Menschen mit Behinderungen in Deutschland nachhaltig verändern soll. Bundesweit können sich nun Privatgruppen sowie Organisationen der Behindertenhilfe und Wohnwirtschaft bei den Regionalstellen in Bremen, Dresden, Köln und München persönlich beraten lassen, wenn sie eine inklusive Wohnform planen und umsetzen wollen. Die Regionalstelle in Köln berät ab sofort inklusive Wohnprojekte in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz.

WOHN:SINN präsentiert fünfjähriges Projekt für zukunftsweisende Wohnformen:

Neue Beratungsstelle für inklusive Wohnprojekte in Westdeutschland startet mit einem Online-Event am 4. November

Köln. Mit einem digitalen Event feiert WOHN:SINN – Bündnis für inklusives Wohnen e.V. den Auftakt für sein fünfjähriges Projekt, das die Wohnsituation von Menschen mit Behinderungen in Deutschland nachhaltig verändern soll. Als Teil des Projekts begleitet Christiane Strohecker ab sofort Privatgruppen sowie Organisationen der Behindertenhilfe und Wohnwirtschaft in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz bei der Planung und Umsetzung von Wohnformen, in denen behinderte Menschen selbstbestimmt mit anderen Menschen zusammenleben.Christiane Strohecker ist Mit-Initiatorin und Geschäftsführerin von inklusiv wohnen Köln e.V. und begleitet zahlreiche Elterngruppen und Träger als freie Beraterin auf dem Weg zum eigenen Projekt. Zum inklusiven Wohnen kam sie über Ihre Tochter, die mit einer schweren Mehrfachbehinderung lebt. „Es gab damals keine Wohnmöglichkeiten für Menschen mit schweren Behinderungen außerhalb von Heimen, das konnte ich mir nicht für sie vorstellen.“ Christiane Strohecker machte sich zusammen mit anderen Eltern und Betroffenen auf den Weg, fand ein Grundstück, einen Investor – und Schritt für Schritt entstand mit dem inklusiven Haus in Köln ein Wohnprojekt, das einzigartig ist und bereits mehrere Preise gewonnen hat. Damit es andere leichter haben, gibt Christiane Strohecker mit der Regionalstelle West von WOHN:SINN ihr Wissen an Privatgruppen sowie Organisationen der Behindertenhilfe und Wohnwirtschaft in Westdeutschland weiter.

„Unser Ziel ist, dass auch Menschen mit Behinderung so leben können, wie sie es sich wünschen, denn Wohnen ist ein Menschenrecht“, so Tobias Polsfuß, Geschäftsführer von WOHN:SINN und Leiter des Projekts, in dessen Rahmen die Beratungsstellen in Bremen, Dresden, Köln und München an den Start gehen. Expert*innen wie Christiane Strohecker bringen hier die kommenden Jahre mit Vorträgen, Schulungen, Vernetzung und Begleitung inklusives Wohnen in ihren Regionen voran. „In fünf Jahren sollen alle Organisationen, die Wohnraum für Menschen mit Behinderungen planen und alle Betroffenen, die selbst etwas auf die Beine stellen möchten, über ein inklusives Haus oder eine inklusive Wohngemeinschaft nachdenken – und sich im besten Fall dafür entscheiden“, erklärt Polsfuß. Er selbst wohnt seit sieben Jahren in einer WG zusammen mit behinderten und nicht-behinderten Mitbewohner*innen.

Der Startschuss erfolgt auf einem Online-Event am 4. November 2020. Interessierte können hier das Projekt und die Beratungsstellen bequem von Zuhause aus kennenlernen. Zudem bieten die Expert*innen von WOHN:SINN spannende Workshops an. Wer sich darüber informieren möchte, wie Unterstützungssettings für Menschen mit Behinderungen professionell und inklusiv gestaltet werden können oder wie man Vorgesetzte und Behörden für inklusives Wohnen begeistert, sollte sich bis spätestens 25. Oktober auf www.wohnsinn.org/auftakt einen der kostenfreien Plätze sichern.

Bisher führen diese innovativen Wohnformen in Deutschland noch ein Nischendasein. Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: In inklusiven Wohnformen leben Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf auf Augenhöhe und gemeinschaftlich zusammen. „Hier kann ich selbst entscheiden, was ich unternehme oder wann ich ins Bett gehe“, erklärt Pierre Zinke, langjähriger Bewohner einer inklusiven WG in Dresden und zweiter Vorsitzender von WOHN:SINN. Vielfach sind es Studierende, die nach dem Prinzip „Wohnen für Hilfe“ in inklusiven WGs leben und stundenweise ihren behinderten Mitbewohner*innen im Alltag und Haushalt helfen. So entsteht eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Pädagogische Fachkräfte und Pflegekräfte unterstützen die Bewohner*innen entsprechend ihrem individuellen Bedarf, sodass heute auch Menschen mit komplexem Pflegebedarf inklusiv leben können.

Damit die Beratung der Regionalstellen neben den reichhaltigen Erfahrungen aus der Praxis auch auf wissenschaftlichen Erkenntnissen fußt, erforscht WOHN:SINN gemeinsam mit der Medical School Berlin die Gelingensfaktoren erfolgreicher inklusiver Wohnprojekte. Die Ergebnisse werden in einem Leitfaden, Erklärvideos und Arbeitsmaterialien auf der Onlineplattform von WOHN:SINN aufbereitet. So soll es für alle – ob Fachkräfte, Behörden oder Betroffene – sehr viel einfacher werden, eine inklusive Wohnform zu planen und umzusetzen. Die Evangelische Hochschule Ludwigsburg evaluiert, ob durch das Projekt die Wohnsituation behinderter Menschen nachhaltig verbessert wird. Finanziert wird das Projekt durch die Aktion Mensch Stiftung, Business-Angel Joachim Schoss und weitere Förderer.

 

Zu WOHN:SINN – Bündnis für inklusives Wohnen e.V.:

WOHN:SINN ist ein Zusammenschluss von inklusiven Wohnprojekten, Forschungsinstitutionen, Anbietern der Behindertenhilfe, Stiftungen, Unternehmen der Wohnwirtschaft, Interessenverbänden, Inklusionsaktivist*innen und vielen anderen Engagierte im deutschsprachigen Raum. Der Verein wurde 2018 aufbauend auf dem bundesweiten Netzwerk gegründet, das sich über die Onlineplattform WOHN:SINN (www.wohnsinn.org) gefunden hatte. Die Arbeit von WOHN:SINN wird finanziell unterstützt von der Aktion Mensch Stiftung, Scout24-Gründer und Business-Angel Joachim Schoss, der GWM Wohnungsgesellschaft, der Kämpgen-Stiftung, der Dr.-Franz-Stüsser-Stiftung, der Stiftung Trias und den Fördermitgliedern des Vereins.

Genauere Informationen zum Auftakt:

Wann? 4. November, 16:00 Uhr bis ca. 18:30 Uhr
Wo? Online als Video-Konferenz
Anmeldung: Bitte bis 25. Oktober über folgenden Link: www.wohnsinn.org/auftakt
Programm:
16:00 Uhr Vorstellung des Projekts und des Beratungsangebots Tobias Polsfuß, Bundeskoordinator
16:45 Uhr Vier parallele Workshops in kleineren Gruppen:
(1) Barrierefreiheit, Gemeinschaft und Privatsphäre: Wie gestalte ich gute Architektur für inklusives Wohnen? Christiane Strohecker, Regionalstelle West (Köln)
(2) Vom Einzelkämpfer zur Gruppe: Wie finde ich Gleichgesinnte für meine inklusive Projektidee? Henrike Großmann und Christian Stoebe, Regionalstelle Ost (Dresden)
(3) Professionelle und flexible Unterstützung im Hilfe-Mix: Wie organisiere ich Assistenz in einer inklusiven Wohnform? Kathrin Hettich, Regionalstelle Süd (München)
(4) Projektplanung und Finanzierung am konkreten Beispiel: Wie in Bremen aus einer Idee eine inklusive WG wurde. Lars Gerhardt, Regionalstelle Nord (Bremen)
17:45 Uhr Diskussion und Ausblick Moderation: Tobias Polsfuß, Bundeskoordinator

Pressekontakt:
Tobias Polsfuß Geschäftsführer | Bundeskoordinator Adresse: Goethestraße 8, 80336 München E-Mail: tobias.polsfuss@wohnsinn.org Telefon: +49 89 / 890 559 821 LinkedIn: www.linkedin.com/in/tobias-polsfuss Internet-Seite: www.wohnsinn.org oder www.wohn-sinn.org in leichter Sprache                                                             Facebook: www.fb.com/ganznormalerwohnsinn